Blog Bolivien 2017

24.07.2017

​Von fehlenden Trainern und sich ausbreitenden Fröschen

​Von fehlenden Trainern und sich ausbreitenden Fröschen

Auch am Freitag und Samstag haben wir einiges erlebt.
Am Freitag ist uns ein längerer „Nick“ am Morgen gegönnt da wir erst um 10:00 in der Gehörlosenschule starten. Eine weitere Gruppe von Trainern stellt heute ihr Erlerntes unter Beweis und gestaltet ein Training mit gehörlosen Kindern. Carole und Keren, welche den Kurs ebenfalls besucht haben und in der Gehörlosenschule arbeiten, übernehmen das Übersetzen. Eine einmalige Stimmung entsteht, wenn nur das Lachen der Kinder den Platz erfüllt. Die Begeisterung ist den Kindern aus dem Gesicht zu lesen und beim Powerbreak hören, respektive schauen die Kinder gebannt zu, wie ihre Lehrerinnen gekonnte eine Geschichte inszenieren. Der abschliessende Spielteil stellt selbst für erfahrene Teilnehmer eine Herausforderung dar, schliesslich nützt es herzlich wenig, wenn man einen Freistoss pfeift.

Am Nachmittag teilen wir uns erneut in zwei Gruppen und besuchen mit je einer Gruppe von Trainern zwei Schulen. Auch dort führen diese nochmals je ein Training durch, damit sie das Erlernte praktisch anwenden können. Wir staunen nicht schlecht, als einige der Kinder mit Macheten im Training erscheinen. Wir lassen uns dann erklären, dass diese wohl noch zu Arbeiten haben nach der Schule.

Der Freitagabend bringt ein weiteres Highlight - für die Trainer wie auch für uns als Team - die Zertifikatsfeier. Wieder einmal machen wir Erfahrungen mit dem Zeitmanagement der Bolivianer. Um 19:30 startet die Zeremonie, knapp 10 Trainer sind anwesend. Ca. 3/4h später sind dann fast alle der 50 Trainer da. Man kann sich auf sie verlassen, sie kommen immer! Die Feier inklusive Schweizer Quiz verläuft rund und erreicht ihren Höhepunkt mit der Zertifikatübergabe. Die Trainer nehmen diese mit Stolz entgegen und einige von ihnen erhalten neues Material für den weiteren Gebrauch. Anschliessend lächeln wir tapfer in gefühlte tausende Kameras, da jeder noch ein Foto mit uns machen möchte.
Am Samstag reisen wir früh los Richtung Guayaramerin, wo letztes Jahr bereits ein Trainerkurs stattfand. Ca. 7 Trainer erscheinen und dazu eine ganze Schule. So wird aus dem geplanten eintägigen Trainerkurs ein Training mit Kids unter Beobachtung der bolivianischen Trainer und am Nachmittag eine organisatorische Sitzung mit den Trainern und einem abschliessendem Match. Die Rückreise treten wir auf direktestem Weg an, wodurch wir eine unfreiwillige Fahrt durch die Einbahn in Kauf nehmen.

Am Abend haben wir mit Elisabeth abgemacht, eine Schweizerin, welche bereits viele Jahre in Riberalta lebt. Die Pizzeria, in welcher sie und ihr Mann reserviert haben, hat leider dann doch geschlossen und so besteht unser Nachtessen einmal mehr aus Reis und Poulet. Wir erfahren interessante Geschichten, welche uns einiges lehren über die Kultur von hier. So besucht Elisabeth regelmässig Frauen im Gefängnis und hat nun 2 Kinder bei sich aufgenommen, welche ihr einfach mitgegeben wurden bei einem Besuch, da deren Mutter im Gefängnis ist. Als wäre dies nicht genug, wohnt nun auch noch ein älterer Herr in der Familie, welcher im System durchgefallen ist und kein Zuhause mehr hat. Den Rest des Reises verpackt sie und schenkt in Kindern auf der Strasse. Wir sind beeindruckt und sagen Danke für diesen eindrücklichen Abend. Bevor wir nach Hause fahren beteiligen wir uns am Nachtleben der Bolivianer, was bedeutet, dass wir einige Runden mit unserem Auto um den Plaza drehen, wie dies hier viele mit ihren Motos machen.
Einziges Mysterium bleibt heute die „Kuh des Tages“. Sie wurde innerhalb des Teams verliehen, aber bis anhin weiss niemand genau, welche Kriterien erfüllt werden müssen für den Titel. Falls sich dies klärt, werden wir auf jeden Fall Bericht erstatten.
Bis bald, das von Fröschen heimgesuchte aber zufrieden Bolivien-Team!

 
24.07.2017 08:44:04 | Unihockey für Strassenkinder

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