Mittwoch, 28. August 2019
Der Mittwoch zeigte uns ein anderes Afrika: Die vierstündige Fahrt südlich des Mount Kenya führte uns in die knochentrockene Gegend von Tharaka. Die letzten zehn Kilometer über holprige Naturstrassen, durch ausgetrocknete Bachläufe und Baustellen forderten alles von Fahrzeug und Insassen. Die Kulisse mit Granitsteinen, Baobab-Bäumen und Lehmhütten entschädigte uns für diese Strapazen. Drei Teilnehmer aus unserem Kurs begrüssten uns mit herzlicher Umarmung und auch alle Kinder umringten unser Fahrzeug bei der Ankunft und schauten amüsiert zu, wie sich die Mzungu («Weisse» auf Suaheli) als erstes mit Sonnencreme noch weisser machten.
Hier wird Unihockey auf Sand gespielt, dieser lässt den Ball immer wieder während Sekunden verschwinden und belastet Augen und Lungen der Spielenden. Unsere Aufgabe als Spielleiter am regionalen Turnier war durch Hitze (trockene 32 Grad) und Sandstaub daher sehr herausfordernd. Gegen Ende des Turniers erhielten wir hohen Besuch durch die Ministerin für Bildung, Kultur und Sport des County (vergleichbar mit Kanton) mit ihren Bereichsverantwortlichen. Sie wollten sich das Spiel der Siegermannschaft gegen die Schweizer Auswahl nicht entgehen lassen. Es folgte eine typisch afrikanische ausführliche Rangverkündigung mit vielen Grussworten, Applaus und Fototerminen, woran sich Gäste aus der Politik und der Schweiz beteiligten.
Ein Novum und ideal terminiert war die sehr schöne Lodge mit Swimmingpool, wo wir uns vom Staub und von der Hitze erholten. Etwas merkwürdiger mutete die sprechende und farbwechselnde Zimmerlampe in Noëmis Zimmer und der Kriechstrom auf Florians Dusche an. Auch das ist Afrika!
Donnerstag, 29. August 2019
Wer weit herum kommt, muss irgendwann auch wieder zurück zum Ausgangspunkt. So verbrachten wir den Donnerstag von 09.00 bis 16.00 Uhr ausschliesslich im Bus zurück nach Nairobi. Die Mittagspause in einem Restaurant bescherte uns eine weitere Begegnung mit fröhlichen und kontaktfreudigen einheimischen Kindern. Weniger erfrischend war das Mittagessen: Da wir ein weiteres Ziegen-Barbeque vermeiden wollten, wählten wir eine Poulet-Platte. Das Fleisch war sehr zäh, man konnte es mit dem Messer nicht schneiden, nur mit guten Zähnen einzelne Fleischteile zwischen Knochen, Sehnen und Haut herausreissen. Die Beilagen wie Eier, Maiskolben, Kartoffeln, Ugali, Pommes und Capati wurden zusammen mit dem Huhn auf einer Platte mit Tomatensauce übergossen serviert.
Umso mehr freuten wir uns auf die Rückkehr in das Haus des Bischofs und auf das immer sehr gute und liebevoll zubereitete Essen von Joyce, der Frau des Bischofs. Zuvor setzten wir unser restliches Geld oder auch etwas mehr auf einem lokalen Markt mit vielen kleinen Händlern in Souvenirs um. Zum Abschluss und als Kompensation für das Mittagessen teilten wir gemeinsam zwei Pizzen in der Food-Mall. Der Tag endete wie viele tolle Tage zuvor beim Abendessen am grossen Tisch in Bischofs Haus im Austausch mit neuen Gästen aus Kenia und der Schweiz und in der gemütlichen Gutschi-Runde bei der Teamauswertung, welche wir um 23.00 Uhr abschlossen.
Was wir auch nach zwei Wochen in Kenia nicht verstanden haben: