Am Montag stand der erste Ruhetag auf dem Programm, welcher doch noch etwas hektisch wurde.
Für den Sonntag war das Turnier angesagt. Die Teams der letztjährigen Trainer wurden um 15 Uhr zum Turnier gebeten. Das Schweizer Team machte sich vorher auf um in der Stadt ein Sandwich zu geniessen. Die Sandwiches waren ein Geheimtipp, welche uns in Riberalta lebende Schweizer gaben. Das Sandwich schmeckte wirklich hervorragend, allerdings wurde unsere Geduld ziemlich getestet. Nach etwas mehr als eine Stunde trafen die ersten drei Sandwiches ein. Danach dauerte es noch einmal fast so lange, bis auch das letzte Sandwich serviert wurde. Mit den Motorradtaxis reichte es den meisten dann gerade noch um rechtzeitig am Turnierort zu erscheinen. Es wurde bereits vermutet, dass hinter der langen Wartezeit die bolivianischen Trainer steckten, welche sich dadurch erhofften, dass wir mit den vollen Sandwich-Bäuchen im anschliessenden Länderspiel geschwächt würden. Zum Turnier fanden sich 4 Teams ein und es war erfreulich zu sehen, wie die Teams spielten. Es war gut erkennbar, dass im vergangenen Jahr regelmässig trainiert wurde. Das Final war dann an Dramatik kaum zu überbieten. Das Team vom Kinderheim erzielte 10 Sekunden vor Ablauf der Spielzeit den Ausgleich. Im Penaltyschiessen mussten sie dann den Turniersieg trotzdem noch dem Team Misem überlassen. Die Freude über die Medaille, welche alle Spieler erhielten war dann gross und tröstete auch etwas über die Niederlage hinweg.
Im anschliessenden Länderspiel legten dann vor allem unsere Frauen im Team los wie die Feuerwehr. Nach einer 5-0 Führung kehrte aber etwas der Schlendrian ein. Die Pausenglock kam beim Stand von 5-3 gerade rechtzeitig. In der zweiten Hälfte wurden die Anweisungen des Trainerteams dann aber wieder gut umgesetzt und am Ende war das Stängeli Tatsache. Unser „Jugador professional“ müsste am im Anschluss an die Partie noch zahlreiche Autogrammwünsche erfüllen. Den Abend liessen wir dann bei einer Partie UNO ausklingen.
Am Montag war dann unser Waschtag und Ruhetag angesagt. Wie sich herausstellte war das Timing optimal. Da im Stadtbezirk gestreikt und Strassenblockaden errichtet wurden, war viel anderes gar nicht möglich. Nach sieben Tagen waren die meisten froh, mal nicht einen Unihockeystock in der Hand zu halten. Waschen, UNO spielen, Spaziergang in die Stadt und Schlafen waren die Hauptbeschäftigungen während des Tages. Am Abend wurden wir dann noch zu einer Partie Volleyball herausgefordert. So kamen wir doch noch zu unserem Sport. Nach und nach fanden wir besser ins für uns etwas ungewohnte Spiel und waren unseren bolivianischen Gegnern am Schluss zumindest ebenbürtig.
Da wir im Team noch einen Geburtstag zu feiern hatten, besuchten wir nach dem Nachtessen noch die Gelateria. Bei der Heimkehr wurden vom Frauenhaus her mutige Männer gesucht. Eine Tarantel hatte sich ins Badezimmer verirrt. Unser Geburtstagskind stellte sich mutig der Aufgabe und konnte das Tier in Gewahrsam nehmen. Nach dem abschliessenden UNO-Spiel, gingen einige mit einem etwas komischen Gefühl zu Bett und hofften, nicht einen achtbeinigen Besuch zu erhalten.