Trainings bei angenehmen Temperaturen, Autokapriolen und erste Anwendungsversuche der ausgebildeten Trainer.
Ein neuer Tag, ein neues Training. Die „Pettflaschen“ haben sich bewährt, die Temperaturen sind am Morgen immer noch frostig, aber später im angenehmen Bereich. Mit unserem Pickup fahren wir erneut durch die staubigen Strassen in unsere „Kolosseum“. Die Trainings verlaufen nach Plan, die Teilnehmer sind weiterhin motiviert und zeigen beim Spielen am Morgen bereits ansehnliche Passkombinationen. Erfreulicherweise erscheinen auch am Nachmittag wieder fast alle Teilnehmer und der abschliessende Match wird zum Highlight des Tages. Die sonst eher verhaltenen Bolivianer fangen Feuer und beim entschiedenen Penaltyschiessen steigt die Stimmung bis zum Maximum. Ein erfolgreicher Nachmittag geht zu Ende und wir kehren nach dem Nachtessen im Kinderheim nach Hause zurück. Bis anhin können wir uns auf unseren Pickup verlassen, auch wenn er jeweils mehrere Anläufe braucht, bis er anläuft.
Der Donnerstag bricht bereits an und das letzte Training in der Halle steht an. Die Teilnehmer des morgendlichen Trainings erhalten letzte Anweisungen und werden auf ihre morgige Aufgabe vorbereitet. Bereit zur Abfahrt, versagt nun unser Auto definitiv. Die Aussage unseres routinierten Fahrers wird ernst genommen und so suchen wir nach einer Lösung, ohne erst zu versuchen, das Auto anzustossen. Ein parkiertes Auto gibt Hoffnung und prompt kommen uns zwei Bolivianer zu Hilfe. Zwar haben sie kein Kabel zur Überbrückung, aber sie bringen gerade eine neue Batterie inkl. Werkzeug mit zum Installieren. Ein kleiner Schups durch bolivianische Hand reicht aber schon, und unser Pickup fährt wieder ohne Probleme. Im Kinderheim werden wir mit Gemüsesuppe mit Rinderwirbelsäule verköstigt, was erneut nicht bei allen Schweizern die gleiche Begeisterung auslöst. Nach dem Mittagessen teilt sich unser Team in zwei Gruppen. Wir besuchen jeweils mit einer Gruppe der Teilnehmer eine Schule, wo sie dann ein Training mit den Kindern oder Jugendlichen durchführen. Wir sind beeindruckt, wie sie die Aufgabe gekonnt umsetzen und den Sport innerhalb von ca. 2h an Kinder weitergeben, welche noch nie einen Unihockeystock gesehen haben. Sie wissen das gelernte anzuwenden und lösen ihre Aufgabe so gekonnt, dass der eine oder andere unseres Teams zu einem kurzen Powernap veranlasst wird. Anzumerken ist, dass eine der angehenden Trainerinnen sich noch einen kurzen Snack gönnt während dem Training, was ein leichtes Erstaunen auslöst in unseren Reihen.
Apropos Essen. Heute freuen wir uns auf ein Znacht Zuhause. Darum gehen wir noch einkaufen in eine sogenannte „Höhle“. Man stelle sich eine Lagerhalle vor mit Nahrungsmitteln gefüllt. Vor der Heimfahrt wollen wir tanken, das Schild „No hay Diesel“ sticht uns ins Auge und daher müssen wir eine Zusatzrunde einlegen. Gut ist die nächste Tankstelle nicht fern und diese hat auch das ganze Sortiment im Angebot. Zuhause kochen wir Teigwaren mit Tomatensauce und erfreuen uns sehr, als sogar noch Käse direkt zur Tür geliefert wird. Einige sind erleichtert, ein Menu zu essen ohne Sorge, plötzlich ein Hühnerbein oder ähnliches im Teller zu sehen. Andere hingegen werden nicht satt und plündern die Küche den Rest des Abends.
Uns geht es gut, die Stimmung ist weiterhin tiptop und wir freuen uns auf die morgige Zertifikatübergabe. Hasta luege, ihr werdet wieder von uns hören!