Atuntaqui ist eine Stadt reich an Persönlichkeiten. So ist unser Eindruck nach zwei Kurstagen.
Der erste Tag in Atuntaqui begann mit einem hervorragenden Frühstück bei unseren Gastgebern Regula&José (mitsamt bezaubernder Familie). Mit reichlich Kaffee übertünchten wir unseren „Morgenelan“ und fassten Kraft für die Trainings. Vorerst war noch ungewiss, wie viele Teilnehmer uns erwarten würden. Wir wussten lediglich, dass die Chicos und Nicole von Conocoto dabei sein werden. Bei der Ankunft in der Halle waren wir aber von der Anzahl Teilnehmer überwältigt! Etwa 25 Teilnehmer fanden sich ein und es wurden und wurden immer mehr. Nach typisch ecuadorianischer Art tröpfelten im Verlaufe des Tages weitere Teilnehmer ein. Am Dienstag zählten wir bereits über 30 Teilnehmer.
In diesen zwei sehr intensiven Trainingstagen durften wir bereits einige sehr schöne Erfahrungen machen. Der erste Tag stand natürlich noch unter dem Motto des Kennenlernens. Trotzdem zeigten bereits das erste Mal die Trainer des Level 2 zu was sie fähig sind: Sie trotzten den Schweizern ein enorm knappes 9:7 ab! Dabei spielten nicht unbedingt die Schweizer so schlecht: Die Conocotianer wussten mit Pressing und Siegeswille zu überzeugen. Mal ums Mal musste unsere Gasttorhüterin und Neo-Schweizerin (für einen Match zumindest) Amy abwehren. Mit der Gelassenheit eines Indianers tat sie dies aber auch. Unten ein Foto der Trikots unserer Gegner.
Apropos Indianer: Atuntaqui ist doch einiges weiter auf dem Land (unsere Aussicht auf die Berge ist übrigens bezaubernd) und man merkt hier bereits den Einschlag der Indianer, der Quichuas (in Peru Quechuas). Neben José (Ehemann von Regula) nimmt noch sein Bruder an dem Trainerkurs teil. Beide sind in Ruhe und Gelassenheit kaum zu überbieten. Sie in Zeitlupe aufzunehmen würde Stillstand bedeuten. Oder wie es Pedro so gerne ausdrückt: Der eine spielt so schnell, wie der andere Deutsch redet.
Am zweiten Trainingstag forderte die Hitze erste Opfer in der Trainingsplanung: Denn wir spielen auf einem Aussenplatz und in einer Halle. Jedoch war es am Nachmittag derart drückend, dass wir kurzerhand den Schiedsrichterblock vorziehen mussten. Wir hoffen, dass morgen die Wolken über Atuntaqui zunehmen und wir auch am Nachmittag trainieren können. Genug Sonnencrème um einen Elefanten zu cremen haben wir auf jeden Fall dabei!
Am Dienstagmorgen baten wir die Teilnehmer, welche bereits ein Projekt durchführen, dieses vorzustellen. Es war ungemein berührend zu sehen, mit welcher Hingabe sie diese durchführen und welche Kraft am Werke ist. Einige waren zu Tränen gerührt.
Die Zeit vergeht wie im Fluge. Mit Urs ist heute auch noch unser Gastgeber aus Conocoto eingetroffen. Seinem kränkelnden Sohn Ephraim geht es bereits bedeutend besser, so dass er bereits wieder herumhüpft und „Seich“ anstellt. Ein richtiges Schlitzohr eben!
Und bereits müssen wir wieder an unseren Abschied denken und diesen auch planen. Im nächsten Blog berichten wir dann über einen Jugendgefängnis-Besuch, worauf wir uns alle sehr freuen. Wir sind überzeugt, dass auch dort Unihockey eine Hilfe sein kann. Werte durch Unihockey vermitteln schafft Veränderung. In Atuntaqui ist diese spürbar!
Anbei noch ein Bild von Coach Israel, der seine Mannschaft Narancia instruiert. Seine Anweisungen führten übrigens zu einem Tor, natürlich für Narancia.
Hasta pronto