Endlich hat der Kurs gestartet. Genau hier erfährst du wie es uns ergangen ist.
Gespannt wie ein Pfeilbogen erwarteten wir am Montag morgen die Kursteilnehmer. Mit ecuadorianischer Pünktlichkeit trafen sie dann auch ein. Zur grosser Freude dürfen wir den Kurs in einer Halle durchführen. Der Boden ist eine Art Parkett. So ist der Schock und die Umgewöhnung vom schweizer, glatten und immer sauberem Hallenboden nicht mehr so gewaltig.
Schön in Reih und Glied sind die Stöcke bereit.
Der erste Tag wurde auf das Thema Ballführung fokussiert. Schnell wurde besonders im Level 2 Kurs die Fortschritte festgestellt. Die Häufigkeit der Trainings zahlte sich bei den meisten aus. Da als Trainer die Spielerfahrung auf eigenem Niveau eher gering ist, freuten sich einige dafür umso mehr mit anderen Trainer spielen zu können. Von der prophezeiten Anzahl der Teilnehmer war dann auch ein gewisser Teil anwesend. Unschlüssig wo die Differenz ihre Ursachen hat machten wir das Beste aus der Situation. So starteten wir mit Total 18 Ecuadorianer, von den prophezeiten 60, die drei Kurse.
Am Morgen wurde fleissig in den beiden Kursen trainiert. Die Ausbildner mussten das Trainingsgerät vorerst auf die Seite legen und hatten sich mit viel Theorie herumzuschlagen. Am Nachmittag konnten sie bereits das Gelernte in den beiden anderen Kursen umsetzen. Der erste Tag machte sehr viel Spass. Sehr erfreulich war das Wiedersehen mit bekannten Gesichtern, wie aber auch das Kennenlernen von neuen Leuten und die Möglichkeit, in ihnen den Unihockeyvirus streuen zu können. Speziell war wohl das die Erwartungen viel höher waren als die eingetroffene Teilnehmerzahl. Doch wir wussten: Todo es possible en Ecuador. So hofften wir auf noch mehr Teilnehmende für den Rest vom Kurs.
Am Abend war doch eine gewisse Müdigkeit im Schweizer Team festzustellen, war doch einiges los an diesem Tag. Doch mit feiner ecuadorianischer Verköstigung hatten wir genug Stärkung für den nächsten Tag.
Unsere Truppe im bekannten "Circulo"
Locker flockig starteten wir in den zweiten Kurstag. Obwohl dies nicht von allen behaupten werden kann. Ist doch das Morgenessen für einen Student um 6.45 Uhr sehr früh angesetzt, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass die Augenform wie die eines Chinesen aussieht. Doch während dem 15-minütigem Fussmarsch zur Halle werden auch jene langsam aber sicher wach.
Zu unserer grossen Freude haben noch einige zusätzliche den Weg in die Halle gefunden. Die sieben Neuen wurden herzlich begrüsst und schnell in den Kurs eingebunden. Heute war der Tag der 3000 Pässe. Unzählige wurden gespielt und sehr erstaunlich war auch das Niveau in den Übungen. Was etwas harzig begann wurde schnell mit der Zeit fliessend, direkt und schnell gespielt. Auch die Ausbildner machten einen sehr guten Job. Fazit: Überall sind Fortschritte bemerkbar, was viele Gesichter erstrahlen lässt.
Heute wurde nicht nur unihockeytechnisch sondern auch durch wertvolle Inputs Dinge fürs Leben gelernt. Aufgrund des abgeänderten Zeitplanes vom Vortag hat es gleich zwei Inputs gegeben. Es ist immer wieder schön auch hier voneinander zu lernen.
Am Abend stand das traditionelle Pizzaessen auf dem Programm. Mit viel Enthusiasmus wurden Pizzas bestellt. Von Normal „Personell“ bis Familienpizza „Grande“ war alles anzutreffen. Überschätzt hatten sich jedoch alle. Das Zvieri-Sandwich und der mastige Käse wurden nicht einkalkuliert. So wurde schnell mal klar: Mission impossible. Ein gewisser Conradin kämpfte bis zum Schluss, um doch noch kapitulieren zu müssen. Er war dann froh um kurz noch auf dem Sofa liegen zu dürfen, bevor die Teamsitzung begann. Die Pizza hatte wohl ihre Nebenwirkung. Auch der letztjährige Vielesser Dave musste sich schlussendlich deutlich und enttäuscht geschlagen geben. Die Vernunft hatte gesiegt. Schlicht zu gross war die gewählte Pizza.
Die sieben Zwergen hinter den sieben ecuadorianischen Bergen verabschieden sich.
Sobald die Pizzas verdaut sind, sind sie wieder voller Tatendrang. Adios.