Die Pizza und ihre Folgen, warum der Mittwoch alles andere als erwartet begann.
Leider war der geschriebene Tatendrang nach dem Pizzaessen im letzten Blog zu optimistisch veranlagt. Die ersten verspürten schon auf dem Heimweg ein Unwohlsein in der Magengegend und hatten eine längere Sitzung auf dem WC. Den Nächsten erwischte es so kurz nach Mitternacht, er schaffte es noch ganz knapp seinen Auswurf ins Klo zu setzen. Um fünf Uhr war das WC aus den gleichen Gründen von einem anderen besetzt. So wurde unser Einsatzteam innerhalb von kurzer Zeit, ziemlich in Mitleidenschaft gezogen und wir mussten das Mittwochtraining umorganisieren. Trotz allen Widrigkeiten schafften wir es via Goalietraining, Schiedsrichter- und Schussausbildung uns durch den Tag knapp über Wasser zu halten. Unsere abendliche Sitzung wurde abgesagt und auch zum Nachtessen erschien nicht die ganze Equipe. Pedro erschien schon um 19.00 Uhr im Pyjama, was mehr als ungewöhnlich war. So war jeder gespannt auf die Crewanzahl am nächsten Tag.
Das Goalietraining war etwas völlig Neues für sie.
Die turbulente Phase zog sich etwas weiter. Nachdem sich Dave vollständig, Silas und Fäbu beinahe ganz erholt hatten, gab Urs diesmal in der Nacht etwas Zuviel von innen preis. So konnten wir aber immerhin wieder komplett, wenn auch nicht in voller Stärke, den Kurs leiten. Als Highlight steht sicher das Turnier und das legendäre Länderspiel auf dem Programm. Hier wurde schon im Vorfeld über den Ausgang der Partie grosse Töne gespuckt.
Der Morgen begann wie immer mit einer ecuadorianischer, grundsätzlicher Verspätung von ca. 30 Minuten. Verschiedene Übungen zu den Themen von den letzten drei Tagen wurden von den Kursteilnehmern durchgeführt. Übungsideen wurden gut umgesetzt und die Trainer konnten einmal mehr wertvolle Feedbacks durch die Gruppe und Instruktoren erhalten. Was beim Level 1 verständlicherweise schon viel abverlangt, wurde beim Level 2 meistens mit Bravour gemeistert. Sehr zum Erfreuen der Schweizer zeichneten sich einige „Perlen“ ab, was sehr positiv in die Zukunft blicken lässt. Perlen: Trainer die sehr motiviert, leidenschaftlich, kreativ, bodenständig und bestimmt die Unihockeyarbeit weiterführen. Speziell war das Kids von Patricio (14 Kinder – Anm. der Redaktion) im Training vom Level 1 mitwirken durften. Mit grosser Begeisterung wurde Unihockey gespielt und den Grossen abgeschaut.
Die Kids von Conocoto beim "Zigzag"
Am Nachmittag wurde dann endlich das Turnier gespielt, welches von den Ausbildner organisiert wurde. Die Teams wurden sehr ausgeglichen bestimmt. Somit war lange offen wer den begehrten Finaleinzug erreichen würde. Schlussendlich musste die Tordifferenz über die zweite Finalmannschaft entscheiden. Die geradlinigere Mannschaft bezwang verdient die eher zu verspielte Mannschaft. Kaum war der Final gespielt und die Champagnerflaschen leer getrunken wurde ziemlich schnell für das Länderspiel aufgestellt. Nach der Hymne wurde auf dem Grossfeld das Länderspiel ausgetragen. Die Schweizer wussten den Parkett als Vorteil weise zu nutzen und gingen dank ihrem schnellem Spiel schnell in Führung. Bei den Ecuadorianer waren wohl die Kurstage in den Beinen mehr spürbar. Der Vorteil wurde kontinuierlich ausgebaut und nicht mehr hergegeben. Nach dem Final ging feierlich die Diplomübergabe über die Bühne.
Die Projekte in Quito und Umgebung laufen sehr gut. Die Sets sind wöchentlich mit Kindern und Teenagern im Einsatz. Die Arbeit, die hier geleistet wird, hat viele Leute positiv verändert und für einige war diese Einsatzzeit sehr prägend und wichtig. Eine grosse Genugtuung und Zufriedenheit überkam uns bei ihren Berichten. Ein Projekt, das bis jetzt ein Stockset mit einem anderem Projekt teilen musste, wurde heute mit einem eigenem Stockset ausgerüstet. Der Abend wurde nach der Projektübergabe mit vielen Erinnerungsfotos abgerundet.
Das Abschlussfoto nach einer sehr guten Woche.
Rückblickend war es eine sehr tolle Zeit. Der Kurs konnte trotz vielen ungünstigen Einflüssen sehr positiv durchgeführt werden und es konnte viel Wissen, Können und Leidenschaft weitergegeben werden.
Nun warten etwas ruhigere Tage auf uns, wo wir auch das Land etwas mehr geniessen können.