Nach dem Abschluss der Trainerkurse in Lingadzi und Likuni stand das weitere Erkunden des Landes auf dem Programm. Vom wunderschönen Malawisee bis zum Hochplateau im Norden konnte alles entdeckt werden. Eigentlich wäre unsere Reise ja am Montagmorgen früh losgegangen. Doch alles kam anders. Wir haben erfahren, dass ein einigermassen berühmter Tennisspieler im Lande sei. An unserem Ankunftstag bestaunten wir ihn noch im TV, eine Woche später stand er vor uns: ROGER FEDERER. In Lundu eröffnete er mit seiner Foundation eine der 110 Schulen in Malawi. Es war ein tolles Erlebnis, Roger zu treffen, ihm die Hand zu schütteln oder sogar ein Foto mit ihm zu schiessen.
Schlussendlich traten wir mit Verspätung unsere Reise an. Der Montagabend verbrachten wir in einer schönen Lodge direkt am Malawisee in der Nähe von Salima. Nach einer aufschlussreichen Trainerkursauswertung gönnten wir uns ein feines Diner, welches aufgrund von einem Stromausfall eine Zubereitungszeit von drei Stunden betrug. Bei Nicolà sogar noch ein bisschen länger.
Keine Kinnlade blieb oben als wir am nächsten Nachmittag unsere neue Lodge in Nkhata Bay erblickten. Diese befand sich an einem Hang direkt am See und bestand aus vielen verschiedenen Bungalows, in denen wir jeweils in Gruppen einquartiert wurden. Jedes Bungalow war einzigartig und glich beinahe einem Kunstwerk. Dort genossen wir die Ruhe, das Baden, gute Gespräche. Dankbar erlebten wir eine ganz neue Seite von Malawi.
Eine einstündige Reise stand uns am nächsten Tag bevor. Haha, denkste! Ganze sechs Stunden waren wir schlussendlich unterwegs bis der letzte Teil unserer Reise in Sichtweite war. Die Strasse, die uns schlussendlich zu Naomi führen sollte, machte uns den Eindruck, dass sich das Ziel wahrscheinlich in der übelsten Pampa befindet. Naomi ist Schweizerin und lebt nun seit einem Jahr in Malawi. Die holprige Auffahrt mit dem Bus war - wie sollen wir es am besten ausdrücken - erschütternd. Wären wir aus Milch gewesen, hätten wir uns sicherlich in eine zarte Butter verwandelt. Dies aufgrund der rüttelig-schütteligen Fahrt. Schlussendlich kamen wir froh und glücklich am Ziel an und wurden mit einem feinen Znacht begrüsst.
Die neue Lodge, in der wir uns sofort wohlfühlten, befindet sich am Rande des ultimativen Wahnsinns. Der Ausblick aus den Hängematten konnte bei unserer Ankunft in Dunkelheit nur noch erahnt werden. Nicht schlecht staunten wir als wir am nächsten Morgen im Pyjama und kleinen Augen die Schönheit der Aussicht erblickten. „Der Ausblick ist fabelhaft und der Lake Malawi sieht aus wie ein Meer, ist jedoch ein See“, so Marc Schmid. Sein Auftritt im Blog sei ihm gegönnt. Donnerstag ist Wandertag. Einige Wanderlustige gönnten sich eine kurze aber intensive Wanderung auf das Plateau oberhalb von Livingstonia. Ein Bündner, dessen Name hier nicht erwähnt wird, kam laut Augenzeugen an seine mentalen sowie physischen Grenzen. Seine mentale Frustration liess er an unserem gutmütigen und herzigen Wanderguide aus. Anschliessend trat das gesamte Schweizer Team gegen eine einheimische Fussballmannschaft an. Der Untergrund glich einmal mehr einem Acker. Aufgrund von vielen verpassten hochkarätigen Chancen verspielten wir den Sieg. Die besten Männer auf dem Feld waren die Frauen. Angela räumte defensiv auf, während Samira in der Offensive die Gegner reihenweise stehen liess. Das Publikum spürte sich nicht mehr und war entzückt. Bravo!
Die Reisewoche durch weite Teile des Nordens war anstrengend aber sehr schön. Über die zwei Wochen hinweg hat die gute Stimmung im Team schliesslich dazu beigetragen, dass der Einsatz in Malawi noch lange in bester Erinnerung bleiben wird. Vielen Dank an alle Schweizer Teilnehmer für den tollen Einsatz.