

They did it well
Armenien 2025
Sonntag - Tag 4Heute steht ein Gottesdienstbesuch mit Armen in seiner Gemeinde auf dem Programm. Wir sind – wie immer – pünktlich und haben natürlich auch die mittlerweile bekannten 30 Minuten armenischen Puffer einkalkuliert. Jetzt nur noch mit dem sowjetischen Lift nach unten fahren. Klingt einfach, war es aber leider nicht. Was wir nicht (mehr) wussten: Dieser Lift kann nur drei Personen befördern – auch wenn nirgends darauf hingewiesen wird. Kein Schild, keine Angaben, nichts.
Und so stehen wir zu fünft im Lift und wollen ins Erdgeschoss. Leider stoppt er etwa einen Meter tiefer als er sollte. Die Tür lässt sich nicht öffnen und wir stecken fest. Fünf Personen im Lift, der Rest draussen… Die Alarmtaste funktioniert natürlich ebenfalls nicht, und wir versuchen, die Tür gewaltsam zu öffnen – ohne Erfolg. Fast 30 Minuten vergehen, bis wir es endlich schaffen, herauszukommen – Gott sei Dank!
Und: Wir treffen trotzdem noch pünktlich beim Gottesdienst ein. Die Kirche ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Alle sind mit Leib und Seele dabei und singen lautstark.

Danach sind wir Schweizer zum gemeinsamen Mittagessen mit dem Pastor der Kirche und weiteren Gästen (ein Ehepaar aus Amerika) eingeladen. Der Raum wirkt wie ein Stück Himmel – alles in Weiss, und der Tisch, wie könnte es anders sein, ist mit armenischen Spezialitäten gedeckt. Wir fühlen uns sehr wohl und tauschen uns mit den Leuten vor Ort aus.

Danach fahren wir zuerst in unsere Wohnung und laufen dann gemeinsam zur Turnhalle, die in unmittelbarer Gehdistanz liegt. Die Uhr zeigt inzwischen 15:30 Uhr, als wir unser Training aufnehmen. Die Teilnehmer sind bereits eifrig am Üben, und um 18:00 Uhr ist dann schon wieder Schluss mit „Practice“ für heute.

Nur fünf Minuten von unserem Wohnblock entfernt findet heute noch ein Tee- und Kaffee-Festival statt. Da wollen wir (Rahel, Jimoh und ich) noch hin. Wir können dort verschiedene Spezialitäten „tasten“ und landen schliesslich bei einem Kaffeestand mit Schweizer Kaffee namens „Egoiste“. Noch nie davon gehört – aber die Leute am Stand freuen sich riesig über den Schweizer Besuch und machen Fotos. Wer weiss, vielleicht landen wir damit noch in irgendwelchen Social-Media-Kanälen…

Da Pedro gerne Kartoffeln isst, bringen wir ihm und dem Team noch ein paar frische Chips und armenisches Fladenbrot (mit Kräutern gefüllt) mit. Es ist schon spät, als wir wieder gemeinsam in unserer Wohnung essen und uns bald danach in unsere Zimmer verabschieden.
Montag - Tag 5
Heute ist ein normaler Kurstag mit weiteren Übungen und „Mätchlen“. Passing etc. funktioniert bei vielen Teilnehmern immer besser – sie geben sich Mühe und machen erkennbare Fortschritte. Am Abend sind wir von Armen und seiner Frau in ein typisches armenisches Restaurant eingeladen. Wir sitzen im Untergeschoss und haben einen Tisch für uns allein. Wir haben Armen gebeten, nicht zu viel zu bestellen – wir können ja immer noch nachbestellen, wenn wir ausgegessen haben :-) Und so haben wir es dann auch gemacht – ganz nach Schweizer Art.

Plötzlich sehr laute Musik und eine Showeinlage mit Tanz und Akrobatik mitten im Restaurant. Später folgen in regelmässigen Abständen weitere Einlagen.

In der Stadt ist immer noch viel los, als wir dann zu Fuss in unser Apartment laufen und schlafen gehen.
Dienstag - Tag 6
Heute steht viel auf dem Programm: Begrüssung, Warm-up, Übungen, Powerbreak und schliesslich das von Floorball etablierte Länderspiel Schweiz gegen Armenien. Wir können heute relativ pünktlich starten – mit nur 15 Minuten Verspätung. Die Armenier haben sich also bereits an unsere Schweizer Gegebenheiten gewöhnt. Das kommt gut so.
Und heute ist ja auch der grosse Tag – es gibt natürlich auch Geschenke (Schweizer Schokolade, Trainer-Jacke, Trainingssocken) zum Verteilen. Das Länderspiel endet (wie erwartet) zugunsten der Schweizer Mannschaft. Ein eindrückliches Ereignis bildet die Zeremonie mit Schweizer und armenischer Nationalhymne, bei der wir alle stramm mit der Hand auf der Brust lautstark singen und unsere Landesflaggen hochhalten.

Jeder Teilnehmer bekommt ein von Pedro und Armen signiertes Zertifikat als Bestätigung in die Hand gedrückt.
Der Kurs hier in Armenien endet gegen 12:00 Uhr.
Was bleib sind viele positive und eindrückliche Momente: lachende Gesichter, die vielfältigen Powerbreaks, die immer wieder zum Nachdenken angeregt haben. Wir sind überaus dankbar für diese Zeit hier, die Bewahrung und das sehr angenehme, familiäre Klima im Team. Es hat wirklich mega Spass gemacht.
Wir haben hier in Armenien am ‚Huus vom Lob‘ gearbeitet – und das ist, was schlussendlich zählt. Am Nachmittag haben wir genügend Zeit zum Packen und sogar noch für einen Ausflug mit Armen. Er zeigt uns am Fusse des Ararat noch eine Sehenswürdigkeit.

Mitten in der Nacht, gegen 02:00 Uhr, werden wir dann mit Taxis in unserem Apartment abgeholt und zum Flughafen gebracht. Jeder mit einem Rucksack voller guter Erinnerungen und Eindrücke, die noch lange nachhallen werden.
Bis bald, Armenien. Wir hoffe, dass ihr fleissig übt, bis wir wieder kommen werden.
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