

Let's go, let's play, let's win!
Armenien 2025
Freitag– 2. TagHeute geht es los mit dem Trainerkurs. Armen hat uns zwei Taxis auf 08:30 Uhr bestellt. Das Material steht bereit und muss noch mit dem „sowjetischen Lift“ ins Erdgeschoss gebracht werden. Pünktlich wie eine Schweizer Uhr – wie könnte es auch anders sein – stehen wir um 08:30 Uhr draussen beim Grill take away shop und warten auf den Transfer.
5 Minuten, 10 Minuten, 20 Minuten vergehen … Aja, wir sind ja in Armenien, und hier gelten eben andere Regeln, was die Pünktlichkeit betrifft. Aber wie Armen so schön sagte: „We are working on it…“ Und das müssen wir Schweizer eben noch lernen.
Nach 30 Minuten dann doch ein kurzer Anruf von Pedro bei Armen – das Taxi sei bestellt und sollte gleich eintreffen. Wir entscheiden pragmatisch: Tom bleibt beim Gepäck, während sich der Rest schon auf den Weg macht.
Die Teilnehmer treffen im „armenischen Tempo“ in der Halle ein, die Taschen werden endlich geliefert, und wir können starten. Mit rund einer Stunde Verzögerung begrüssen wir die 15 erwartungsvollen Teilnehmer in der Halle – oder wie man hier sagt im „Gym“ – und legen los.

Es werden zwei Teams gebildet: Basic und Advanced. Diese werden von uns Coaches in den kommenden Tagen betreut und ausgebildet. Die Teilnehmer zeigen Engagement und Einsatz – das freut uns sehr! An die Übersetzungen vom Englischen ins Armenische und den holprigen Holzboden haben wir uns mittlerweile auch gewöhnt. Es muss ja nicht immer alles perfekt sein – wie wir Schweizer das sonst gewohnt sind. Der Wille und der Einsatz zählen :-).

Das „Matchlen“ am Ende der Theorie- und Praxiseinheiten bildet für die meisten den Höhepunkt. Arthur, ein Teilnehmer um die 40, kann es jeweils kaum erwarten, bis Pedro nach dem „Schrschan“ (Kreis bilden) die Erlaubnis zum Spielen gibt – wie ein kleines Kind freut er sich immer wieder darauf. Er ist es, der immer wieder fragt: „Can we play now…“ Schön und eindrücklich zu sehen, wie viel ihm das bedeutet.
Fazit des ersten Tages: Weniger Teilnehmer als erwartet, dafür alle mit vollem Einsatz dabei – wir Coaches sind zufrieden. Oder wie Pedro es ausdrückt: „You make good progress…“
Zum Abendessen gibt es Pizza (mehr als genug), und nach spannenden Gesprächen am Esstisch im Wohnzimmer ist schon wieder Zeit für die Nachtruhe.
Heute gibt es eine Programmänderung: halbtägiger Kurs, am Nachmittag ein Ausflug mit Armen. Schliesslich hat Armenien neben der Hauptstadt noch viel mehr zu bieten.
Ausserdem trainieren wir heute im „Gym“ der Universität, da die Leute dort regelmässig spielen. Auch für uns eine Abwechslung – und das Material (Stöcke, Tore, Bälle) ist bereits vor Ort. Super, dann müssen wir nichts „zügeln“.
Wir starten diesmal pünktlich(er) – weil Armen weiss, dass wir Pünktlichkeit schätzen UND, weil er selbst ja sagte: „We are working on it…“ Sie lernen, wir lernen.
Beim „Passen“ wird in zwei Teams weiterhin eifrig gearbeitet, auch wenn Pedro hin und wieder etwas lauter werden muss – nicht immer ganz einfach, die komplexen Kombinationen aus Passing, Laufwegen und Anspielstationen zu verstehen. Die Stimmung ist aber sehr angenehm, und es gibt immer wieder Situationen, in denen ein gemeinsames Lachen von Teilnehmern und Coaches für alles entschädigt.
Zum Mittagessen geht es gemeinsam mit Armen in ein Restaurant. Ein sehr ausgiebiges armenisches Mahl – insbesondere die frischen Kräuter auf dem Tisch sorgen für skeptische Blicke, da für uns ungewohnt. Aber probieren sollte man immer. Pedro hat uns vorgewarnt: Die Menge wird kaum zu bewältigen sein. Und auch wenn Armen das weiss – aufessen, wie wir es von zuhause gelernt haben, ist hier schlicht nicht möglich. Zu viel Essen – wir schaffen es (leider) nicht. Zum Glück ist Jimoh recht hungrig und hilft tatkräftig mit – danke, Jimoh!

Am Nachmittag geht es mit Armen und seiner Schwester ins Hinterland Armeniens.
Erster Halt: der „Torbogen von Tscharenz“ – mit unglaublicher Aussicht auf den Ararat und die umliegende Landschaft.

Die Wetterverhältnisse sind perfekt, sodass man den „Hausberg“ von Yerevan klar erkennen kann. Natürlich darf das obligatorische Gruppenfoto nicht fehlen, bevor es weitergeht zum Hotspot „Symphony of Stones“. Beeindruckend, dieses Vulkangestein!

Zum Abschluss besuchen wir – ganz in der Nähe – den einzigen noch erhaltenen heidnischen Tempel Armeniens, erbaut in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts.
Wir alle sind müde, als wir gegen 20:00 Uhr in unser Appartement zurückkehren, gemeinsam essen, den nächsten Tag vorbereiten und dann mit vielen positiven Eindrücken ins Bett fallen.

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