Mit viel Spiel und Spass und kulturellen Leckerbissen geht ein weiterer ereignisreicher Tag zu Ende.
Danke für diese tollen Erlebnisse.
Die morgentliche Geräuschkulisse war für einmal nicht nur von den knarrenden und quietschenden Trams geprägt, dazu mischten sich nämlich die Geräusche vieler sich quälenden Magen, die versuchten das Fleisch vom Vorabend zu verarbeiten. Der eine oder andere verschwand nach dem Aufstehen dann auch für längere Zeit und beklagte sich anschliessend über ein leichtes Sodbrennen. Die Rechnung des anschliessenden Morgenessens fiel demenstrechend tief aus, begnügten sich doch die Meisten nur mit einem Kaffee.
Am frühen Nachmittag stand das zweite Spiel gegen Weissrussland auf dem Programm. Warum das Gros des Teams zu Beginn des Spiels so nervös und angespannt war konnte auch nach ettlichen Teamsitzungen nach dem Spel nicht vollständig geklärt werden. Kurzzeitig lagen wir mit 1:2 in Rückstand, sodass Benj Lüthi sich in der Mittelspause veranlasst fühlte, das Team mit viel Feingefühlt wieder aufzubauen. Wie schon beim Spiel 1 verstand das Team seine Anweisungen und konnte innerhalb von wenigen Minuten das Spiel auf seine Seite drehen. Die schlussendlich gute Leistung und das Schlussresultat von 5:11wurde durch die Verletzung und das Out von Filigrantechniker Tom Bircher überschatet. Er musst kurz vor Schluss mit schmerzverzehrtem Gesicht vom Feld begleitet werden, wo er wenige Minuten später von einer Ambulanz abgeholt wurde, die einem besseren Viehtransporter glich. Um dieses zwiespältige Gefühl zu verdauen durften wir am Nachmittag die Stadt Lviv mit einem extra für uns organisierten Guide entdecken. Die in ukrainisch vorgetragenen Geschichten über die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten wurde von unserer Übersetzerin Lena gekonnt und in der richtigen Dosierung weitergegeben. Nach der Tour führte uns Viktoriia Krupenia, die PR-Verantwortlichen der Heimmannschaft Lviv (https://www.facebook.com/flclemberg) zu weiteren verschiedenen Highlights der Stadt. Neben einer kleinen Kunstgalerie, die vor allem die kreativen Köpfe des Teams, durch klare Linien und bunte Farben zu überzeugen vermochte, führte Sie uns in eine Chocolateria über den Dächern von Lviv. Mit gekonnten Wimpernschlägen verführte Sie uns zur hemmungslosen Schoggi-Konsumation. Ob das ein taktischer Schachzug im Zusammenhang mit dem morgigen Spiel gegen ihr Heimteam Lviv war oder ob es doch die tiefe Sympathie zu unserer Mannschaft war wollte Sie nicht verraten.
Um 22 Uhr Lokalzeit sassen wir pünktlich zum Anpfiff vom EM-Auftaktspiel Frankreich gegen Rumänien in einem Restaurant. Mit Bier und Wein wollten wir uns dieses Ereignis nicht entgehen lassen. Für einmal war das Fussballspiel besser als die servierten Getränke. Vom Wein wurde nur ein Schluck pro Personen gekostet, bevor wir uns entschlossen den Chef um eine neue Flasche anzufragen. Er überzeugte uns einen Ukrainischen Wein auszuzuprobieren. Doch auch dieser hatte einen Geschmack dem zuvor keiner in ähnlicher Geschmackstiefe je begegnet war. Da beschlossen wir uns das Spiel und den Abend mit Mojito abzurunden und uns auf den Heimweg zu begeben. Als wir das Lokal dann verlassen wollten tobte ein wilder Sturm mit Blitzen und Donner über uns. Wir entschlossen uns trotzdem den Weg durch den Sturm nach Hause zu suchen. Beim anschliessenden Wettlauf durch die riesigen Wasserpfützen blieb nur Räffu auf Grund mangelnder Ausdauer auf der Strecke. Er traf dann mit knapp 3 Minuten Verspätung und komplett durchnässten Kleidern ein und ging ohne ein weiteres Wort zu wechseln in sein Bett. Das Einschlafen verlief dann dementsprechend ruhig.
Tom Bircher und sein neues Lager Viktoriia Krupenia
