Zwischen zahlreichen Trainings unternahmen wir am Mittwochmorgen einen kleinen touristischen Ausflug in den Dschungel. Zuerst konnten wir in einem Habitat für Tiere viele spannende Kreaturen bestaunen, wenn wir sie denn erkennen konnten. Als äusserst gut getarnt zeichneten sich Taranteln und Anacondas aus. Es gabs aber auch herzige Rehli und nicht ganz so geschwätzige Papageien zu bestaunen oder Riesenratten.
Danach ging es weiter zu einem imposanten Wasserfall, der nicht nur Unmengen an Wasser verarbeitete, sondern ebenso viele Touristen. Einige von uns liessen sich eine der sehr seltenen Erfrischungen im tropischen Tarapoto nicht entgehen und wagten gar den Sprung ins erfrischende Nass.
Am Donnerstag wurden die frischgebackenen und auch die weitergebildeten Trainer mit der Diplomfeier gekürt, bevor es dann am Nachmittag mit dem Copa Tarapoto ans Eingemachte ging. Vier Teams aus der Region traten auf einem schönen überdachten Kunstrasenplatz gegeneinander an. Die Schweizer und die peruanischen Instruktoren übernahmen dabei die Turnierorganisation. Nachdem auch hier der Turniersieger feststand, kam es schliesslich noch zu einem weiteren Länderspiel. Die Schweizer gingen in Führung, doch wie von Geisterhand fielen die Bälle plötzlich in unser Tor, entweder flogen sie über unsere Schaufeln oder wir wurden unglücklich angeschossen. Mit roten Köpfen retteten wir uns schliesslich noch ins Penaltyschiessen. Und dort kam dann der Riesenkracher. Also dies dachten wohl zumindest die noch anwesenden Peruaner. Denn Rotweiss hatte keine Lust auf einen epischen Penaltykrimi wie im Turnierfinale von Lima und entschied die Partie mit zwei trocken ausgeführten Penalties von Bidu und Cuba. Weil Domi seinen Kasten reinhielt, konnten wir Schweizer also verlustpunktfrei die Urwaldstadt Tarapoto verlassen.
Auf dem Flughafen am nächsten Morgen erwartete uns aber bereits die nächste Überraschung. Die Warteschlange beim Check-in war so lang, dass wir kurz vor Abflugzeit noch immer nicht genau wussten, ob wir jetzt einen Platz auf dem Anschlussflug von Lima nach Arequipa hatten oder nicht. Während der Eine oder Andere langsam nervös wurde, verabschiedete sich der Rest noch von Tatjana und Paola. Nach der Sicherheitskontrolle erfuhren wir schliesslich, dass unser Flug eine knappe Stunde Verspätung hatte. Somit waren wir nun also wieder pünktlich und niemand musste mehr nervös sein.
Während wir später das Flugzeug der Peruvian Airline bestiegen, schwebte noch ein mysteriöser Helikopter über dem Rollfeld. Gewisse Augenzeugen schienen darin den «General» aus Lima wiedererkannt zu haben. Ob er bloss auf Staatsvisite in Tarapoto war? Oder den Unihockeyfortschritt im Dschungel überprüfen wollte? Fragen über Fragen, die wir noch bis Arequipa tragen. Und von dort gibt’s dann die Auflösung. Versprochen.
Dafür erfahrt ihr noch als kleinen Abschluss die lustige Geschichte über den ominösen Sitz 10c im Flug von Lima nach Arequipa.
Stellt euch folgende Situation vor: Ihr kommt in den Flieger, doch da sitzt schon jemand auf eurem Sitz. (Nein, es war nicht der General. Und auch nicht Dominik. Der hatte seinen Flug nach Mexiko erwischt. Also hoffen wir zumindest). Mit einem Grinsen auf dem Gesicht zeigt ihr der Dame euer Ticket mit 10c drauf. Statt sich jedoch vom Sitz zu bewegen, zückt die Seniora ihr Handy und zeigt ihr Ticket. Und welches Wunder, auch da steht 10c drauf! Die Stewardess schien diese seltsame Szene jedoch kein bisschen aus der Ruhe zu bringen. Kühl schickte sie den zweiten Gast - in unserem Fall Bidu - auf einen leeren Platz. Zum Glück wars nicht der Jump Seat, es gab tatsächlich noch einen freien Sitzplatz, vermutlich der, der eigentlich für Manuel reserviert war.