Nach vier Tagen Akklimatisation und drei Tagen intensiven Workshops fand am Mittwoch das erste Länderspiel Nepal-Schweiz statt. Eines vorneweg: Die Schweizer Auswahl, angetreten mit einem kaltblütigen Eishockey-Profi im Sturm, gewann den (Schweiss-)Kampf bei angenehm tropischen Temperaturen (ca. 35 Grad oder so...) äusserst souverän. Die Schweizer agierten dabei gleich in mehreren Hinsichten äusserst clever.
Hat es das schon jemals gegeben? Ein nicht lizenzierter Eishockey-Spieler wird für die Schweizer Unihockeyauswahl aufgeboten und führt die Eidgenossen gleich zum Sieg gegen Unihockey-Neuling Nepal: Zwei Tore, zwei Asssits. Dazu mehrere eishockeywürdige (aber wichtige) Tacklings. Die Nomination des erwähnten Matchwinners, der von den einheimischen Nepalis liebevoll "Nick Dhai" (Nick grosser Bruder) genannt wird, in die erste Formation nebst seinen Bruder "Sam Bhai" (Sam kleiner Bruder) und "Betty Bahini" (Betty kleine Schwester) aus Rohrbach-Graben war ein letzter cleverer Schachzug um Teamsenior, Mannschaftscaptain und ehemaligen Unihockey Tigers-"Waden-Beisser" B.L. (Name der Redaktion bekannt). Denn seit 07.30 Uhr Ortszeit wurden die Nepalis für das abendliche Länderspiel vor den Augen der "Hügel" Annapurna I-V bewusst mit sehr intensiven Unihockey-Übungen schrittweise geschliffen und geschwächt - der erste clevere Schachzug der Schweizer Delegation. Dabei nicht ins Gewicht fiel, das der einzige aktuell noch lizenzierte Unihockey NLA-Export aus dem schönsten Kanton der Schweiz den hitzigen Temperaturen Tribut zollen musste und torlos blieb. Immerhin gelangen dem langen Mann aus Kloten zwei wunderschöne Torvorlagen, welche "Ändlä" aus dem zweitschönsten Kanton souverän in die Maschen beförderte. Wie wichtig die Erfahrung auf höchstem Schweizer Unihockey-Niveau auch in der Ferne sein kann, bewies "Stööö" als er nach einem eigens verschuldeten Out-Ball den Schiedsrichter durch clevere Handgesten umstimmte und so einen Freistoss für die Schweiz ergatterte. Auch nicht zu vergessen ist die souveräne Leistung unseres rotgebräunten Torhüters "Fox", der doch das eine oder andere Mal magistral parierte und so die Nepalis auf Distanz hielt.
Obwohl die Schweiz weitab von Zuhause und vor zahlreichen frenetischen Nepalis antreten musste, stellten die klimatischen Bedinungen und der holprige Betonboden die erfahrene und taktisch bestens eingestelle Schweizer Auswahl vor keine Probleme. Die Erfahrung hat gesiegt, die Revanche folgt.
Nepal - Schweiz 5:10 (1:4/2:5/2:1)
INDRENI Jugenzentrum, Pokhara - 40 Zuschauer, Annapurna I-V, diverse Tiere
Tore: 0:1 Stamm (Leuenberger, Jaunin), 0:2 N. Kuhn (S. Kuhn, Flückiger), 1:2 Nepal, 1:3 S. Kuhn (N. Kuhn, Flückiger), 1:4 Leuenberger (Jaunin), 2:4 Nepal, 2:5 Widler (Blaser, Spielmann), 2:6 S. Kuhn (N. Kuhn, Flückiger), 3:6 Nepal, 3:7 Lüthi (Jäggi, Steiner), 3:8 Leuenberger (Jaunin, Stamm), 3:9 Stamm (Leuenberger, Jaunin), 3:10 N. Kuhn (S. Kuhn, Flückiger), 4:10 Nepal, 5:10 Nepal
Bemerkungen: Strafen keine, Freude viele