Von zaghaften ersten Schritten bis zum Abschlussturnier vor 200 Zuschauern in 5 Tagen
Der Unihockeyeinsatz in Bhotang stand im Zeichen der Traumabewältigung. In einer Schule mit ungefähr 450 Kindern aus kleinen Bergdörfern mit Schulwegen von teilweise deutlich über einer Stunde und mehr als 600 Höhenmetern sollten die Schüler ein halbes Jahr nach dem Erdbeben eine neue Sportart kennenlernen. Sanjay, einer der in der ersten Woche ausgebildeten Trainer, leitete dafür täglich 4 Trainingslektionen. Vom ersten Tag an waren die Kinder mit Begeisterung dabei und auch zahlreiche Dorfbewohner blieben neugierig stehen, schauten den Trainings einige Minuten zu oder wagten sich in den Pausen sogar an Stock und Ball. Höhepunkt der Woche war sicher das Abschlussturnier mit 60 Kindern und mehr als 200 enthusiastisch mitgehenden Zuschauern. Die Begeisterung der Kinder schwappte auch auf die Lehrer über und das vor dem Finalspiel durchgeführte „Lehrerspiel“ war mindestens so hart umkämpft wie das anschliessende Finalspiel. Die widrigen Witterungsverhältnisse sowie das Spielfeld, das eher eine Schlammschlacht als ein gepflegtes Spiel zuliess, störten höchstens die zwei anwesenden Schweizer Schönwettersportler. Mit dem Feedback der Lehrer, dass zum ersten Mal seit dem Erdbeben Freude im Gesicht der Kinder zu sehen war, hat sich der Einsatz mehr als gelohnt. Ebenfalls beeindruckend war die Leistung von Sanjay, der zwei Wochen zuvor noch nie einen Unihockeystock in der Hand gehalten hatte und nun in vier Tagen 20 Trainings leitete sowie ein Turnier auf die Beine stellte. Die Art und Weise, wie er die Kinder begeistern konnte und die Trainings souverän leitete, macht grosse Hoffnung auf einen guten Start der Unihockeyarbeit im Chitwan, bei der Sanjay zusammen mit Loveson eine tragende Rolle übernehmen wird.
Jeweils am Abend kamen auch die Kinder in Yangri selber in den Genuss einer Trainingslektion. Auch bei ihnen war die Freude und Begeisterung vom ersten Training an spürbar.