Endlich gibt es wieder News vom Nepalteam. Was das Team in der letzten Woche bei ihrer Zeit in Yangri erlebt hat, könnt ihr hier nachlesen.
Dienstag 6. Oktober 15
Die Abenteuerliche Reise nach Yangri
Am „frühen“ Morgen nahmen wir die Reise nach Yangri in Angriff; die drei 4x4 Landrover warteten bereits darauf beladen zu werden. Mit allem Material und vier Fahrzeugen fuhren wir los. Die Fahrt war am Anfang echt gemütlich und die Strasse super. Mit der Zeit nahmen die Löcher und Steine sowie die „Kopfnüsse“ zu (zum Glück bin ich nicht so gross… ;) ). Nach 3 Stunden gab es einen Verpflegungsstopp im letzten Dorf. Bereits hier waren die Schäden vom Erdbeben sehr gut sichtbar. Bei einigen Häusern haben sie die Spalten in den Mauern einfach mit Zement wieder gefüllt. Danach begann der „Husarenritt“. Nix war mehr mit schlafen im Auto, ausser Loveson, er schlief, egal wie fest es schüttelte und rüttelte. J Die „Kopfnüsse“ wurden noch heftiger und häufiger, vor allem wenn man zu hinterst im Auto sass. Wir passierten Flüsse, einige Steigungen mit Anlauf und dachten mehrmals, dass war‘s wohl mit der Hinterachse. Doch nach drei weiteren abenteuerlichen Stunden kamen wir alle gut in Bhotang an. Beladen mit unseren Rucksäcken, diversem Material und begleitet von Schulkindern, machten wir uns auf den Weg, hinunter nach Yangri. In Yangri angekommen stellten wir fest, dass wird doch sehr froh über unserer Pullis und Jacken sein werden. Im Eiltempo bezogen wir die Zelte und richteten uns ein, da es bereits bald (sehr) dunkel wurde. Nach dem Essen wurden wir im Dorfkern von den Einheimischen herzlich empfangen. Der Dorfhäuptling hielt seine Rede und alle von uns erhielten eine Schärpe. Bald darauf verschwanden wir müde und mit vielen Eindrücken in den Zelten, begleitet vom immer besser werdenden (wenn auch auf einem sehr bescheidenen Niveau) Flötenspiel.
Mittwoch bis Montag 7.-12. Oktober 2015
Unihockey Bhotang, Kanalbau Yangri & Schule Ripar
Bei Tagesanbruch um 06.00 startete unser Tag jeweils mit einem guten Frühstück (Brot, Cake, Cornflakes oder Porridge) und traditionellem Nepali-Tee (Chai-Tee mit viiiiiel Zucker). Danach brachen die Teams zu den unterschiedlichen Zeiten zu den verschiedenen Orten auf. Das Team Bhotang hatte es am gemütlichsten, da diese „erst“ um 10.00 in Bhotang sein mussten (ok, sie hatten immerhin 600 Höhenmeter zu bewältigen.), um mit den Schülern Unihockey zu spielen. Das Kanalbau-Team, welches die meisten Mitglieder zählte, wappnete sich stets mit Pickel, viel Wasser, und noch mehr neuer Energie um am Kanal im Dorf mit den Nepalis zusammen zu bauen. Das Ripar-Team musste sofort nach dem Frühstück aufbrechen, da unser „Arbeitsweg“ 2-3 Stunden zu Fuss dauerte, bis wir das kleine Dorf Ripar erreichten, wo wir die Lehrerin in ihrer Mehrstufenklasse im Unterricht unterstützten. Ganz unterschiedlich wie die Arbeiten, war auch stets der Tagesablauf. Spätestens beim Eindunkeln waren alle zurück von ihrem Arbeitstag. Die Abende waren geprägt vom Austausch des Erlebten, weiterplanen für den nächsten Tag, einer kalten Dusche und immer wieder überraschte uns das Nepali-Team mit einem super Essen. So gegen 21.00 verschwanden die Meisten in ihren Zelten. Dem abendlichen Flötenspiel wurde eines Abends ein jähes Ende gesetzt, da die Flöte in der Dunkelheit „vertrampelt“ wurde.
Dienstag 13. Oktober 2015
Wir wandern von einem Reisfeld zum andern…
Da das Wetter uns leider ein Strich durch die Rechnung machte und wir wegen Regen nicht auf unser 3-tägiges Trekking konnten, haben wir beschlossen, nicht wie geplant am Montag, sondern am Dienstag abzureisen. Nach einem weiteren guten Porridge zum Frühstück wurden wir in den Dorfkern von Yangri gerufen. Die Einwohner von Yangri bedankten sich herzlich für unsere Unterstützung in der letzten Woche. Mit den Worten, ihr seid in unseren Herzen und wir hoffen dass wir auch in euren Herzen sind, verabschiedeten sie uns. Jetzt ging es los mit zusammenräumen. Danach nahmen wir die 600 Höhenmeter nach Bhotang unter die Füsse. Dort angekommen konnten wir mit Freude feststellen, dass der Kofferraum des Transportfahrzeuges genug gross war für all unser Material. Dankbar darüber marschierten wir los ins Tal. Wir wussten nicht so genau wie lange und wie weit wir zu Fuss unterwegs sein werden. So wanderten wir ca. 4h, durch Reisfelder, kleine Gräben, über Bäche, etwas angstmachende Brücken, vorbei an Nepalis welche die Strasse reparierten, Frauen, die sehr grosse Steine herumschleppten und kleinen Kindern welche uns zuwinkten. Da unser Bus doch weiter fahren konnte als angenommen, genossen wir ein paar Büffel-Momos, bestiegen dann den Bus und fuhren los. Bereits nach kurzer Zeit stellten wir fest, dass wir nicht wirklich schneller voran kamen als zu Fuss, es rüttelte und schüttelte, meist war es besser nicht direkt aus dem Fenster den „Abgrund“ hinter zu schauen. Der Busfahrer brachte uns aber gut und sicher durch jedes Schlagloch, über jede „Brücke“ und hatte sogar in Kathmandu noch Benzin ;). Er hielt es nämlich nicht für nötig das Licht beim Eindunkeln anzuschalten (so spart man anscheinend Benzin in Nepal, wie wir gelernt haben). Denn mit dem Benzin muss man nach wie vor sehr sparsam umgehen. Die Tankstellen sind nach wie vor zu und die Warteschlangen riesig lang. Immer wieder trafen wir auf mehrere hundert Motorräder, Lastwagen & Taxis, die auf ein paar Tropfen Benzin hofften. In Kathmandu angekommen genossen wir alle eine warme Dusche und ein weiteres gutes Nepali Znacht natürlich mit Reis.