Ankunft in Pont Sondé und Kursbeginn
Am 6. April 2019 startete unser Haiti-Abenteuer. Nach einer ca. 30-stündigen Reise, kamen wir in Port-Au-Prince mehr oder weniger ohne Zwischenfälle an. Das einzige Missgeschick war Benj’s Koffer, der statt nach Haiti, nach Brasilien reiste. Wir warten noch auf Bescheid; bis er ankommt muss Bidu seine Kleider halt mit ihm teilen. In Port-Au-Prince holte uns Claudy, unser neuer, von Sylvaine eingearbeiteter Koordinator zusammen mit Tervens, unserem Chauffeur ab und wir fuhren in das zwei Stunden entlegene Pont Sondé, wo wir im Centre Damaris wohnen und den ersten Kurs durchführen. Hier ist es so, dass sich die Teilnehmergruppe sowohl aus Instruktoren (also Coaches, die schon mehrere Ausbildungskurse besucht haben) als auch aus neu angehenden Trainern zusammensetzt. Am Sonntagabend planten wir zusammen mit den Instruktoren die ersten Trainings zum Thema Ballführung. Am Montagmorgen gab es um acht Uhr Frühstück, Bidu und Benj standen allerdings schon um sechs Uhr auf. Das kann man natürlich wenn man will. Salome entschied sich für die Variante etwas länger zu schlafen, bis die beiden sie um 07:30 ungeduldig aus dem Schlaf riefen. Nach dem Frühstück trafen die ersten Trainer ein und wurden mit Material ausgestattet. Anschliessend starteten wir mit einer kurzen Einführung und dem ersten Trainingsblock. Der Morgen verlief reibungslos, nicht zuletzt auch dank der tatkräftigen Unterstützung der sechs Instruktoren, die mithalfen wie vollwertige Teammitglieder, die ausserdem auch noch Haitianisch sprechen. Es ist sehr erfreulich, dass die Zusammenarbeit von Beginn weg harmonisch und unkompliziert war, das erleichtert sehr vieles und resultiert in einer hohen Trainingsqualität.
Zweiter Kurstag
Benj’s Tasche bleibt weiterhin verschollen. Zum Glück ist Bidu so lang wie breit wie Benj, sodass sie weiterhin problemlos ihre Kleider teilen können. Sie müssen jetzt einfach jeden Abend Handwäsche machen. Beklagen dürfen sie sich jedoch nicht, denn die Innenhose, die Salome extra aus ihren Sporthosen geschnitten hatte und als Ersatzunterhose anbot, lehnten beide dankend ab.
Neben solchen Nebensächlichkeiten verbringen wir eine fantastische Zeit mit den Instruktoren und Kursteilnehmern. Heute war es so, dass die Instruktoren die Trainings leiteten und wir nur eine unterstützende Funktion wahrnahmen. Es war eindrucksvoll zu sehen, mit wie viel Professionalität, Aufmerksamkeit, Liebe zum Detail und Genauigkeit die Trainings vorbereitet und durchgeführt wurden. Da könnte sich möglicherweise noch der eine oder andere Schweizer NLA-Trainer eine Scheibe davon abschneiden.
Am Feierabend gibt es jeweils ein kleines Mätchlen mit Schweizer und Haitianischen Coaches, das erst aufhört, wenn wir uns sicher sind, dass wir alle gut schlafen werden. Heute blieben wir nicht nur beim Unihockey, wir wechselten noch zum Fussball, müssen wir doch von der Tatsache profitieren, dass drei unserer Instruktoren neben dem Unihockey auch noch Fussball-Trainer sind. Die packten dann noch den einen oder anderen Trick aus, der uns zum Staunen brachte.