Nach den drei Erholungstagen in Aquin erlebten wir wieder einen krassen Wechsel der Umgebung. Das Team zog nach Vieux-Bourg und erlebte drei Tage ohne Strom und fliessendes Wasser…
Die letzten drei Tage standen im Zeichen der zweiten Trainingssequenz im Südwesten von Haiti. In Aquin, einer kleinen Stadt, konnten wir in zwei leeren Lagerhallen das zweite Training starten. 21 eher jüngere Haitianer standen am Montag zum Start bereit. Die ersten Lektionen standen im Zeichen der Grundlagen des Unihockey, Stock halten, Ball führen und den Ball kontrollieren. Bald schon konnten wir die Schwierigkeiten steigern und schon am ersten Nachmittag spielten wir ein kleines Turnier mit vier Mannschaften, gemischt mit uns Schweizern.
Am zweiten Tag stand das Passspiel im Zentrum. Die grosse Herausforderung bestand darin, den Kopf hochzuhalten und das Gegenüber für einen Pass zu suchen. Die Koordination forderte die Einheimischen entsprechend. Sehr motiviert und engagiert zeigten sich jeder Einzelne als die angehenden Trainer selber einzelne Trainingssequenzen vorbereiteten und auch durchführten.
Jeweils am Ende der Trainingslektionen folgte noch eine Lektion Theorie, wobei der eine oder andere auch mal den Kampf gegen die Müdigkeit verloren hat.
Wir als Team erlebten unsere eigenen Herausforderungen. Wir übernachteten für die letzten drei Tage in einem leeren Schulhaus, in dem es weder fliessend Wasser noch Strom gab und zum Schlafen lagen wir auf Luftmatratzen. Zum Essen benutzen wir die Schulbänke der Kinder. Zum Duschen hatten wir eine grosse Wassertonne und eine aufgeschnittene PET-Flasche zur Verfügung und das wars. Damit diese Dusche nicht zu arg strapaziert werden musste, machten wir am zweiten Trainingstag noch einen kurzen Abstecher an den schönen Badestrand, an welchem wir noch einmal das Meer und die Duschen geniessen konnten.
Nachdem einige des Teams etwas mehr oder weniger mit Durchfall zu kämpfen hatten, (eine Person musste wegen einer Lebensmittelvergiftung sogar für 2 Nächte in ein Spital) sind nun alle wieder wohlauf und fit für die letzten paar Tage in Haiti.
Es freut uns sehr zu sehen, dass in wenigen Tagen sehr grosse Fortschritte erfolgten und es am dritten Tag sogar möglich war, etwas komplexere Übungen zu machen, in denen die wichtigsten Elemente des Unihockeys (Ballkontrolle, Passen und Schiessen) kombiniert und zusammen angewendet werden konnten. Zum Schluss der Ausbildung steht nun ein Kindertraining auf einem Sportplatz im Zentrum von Aquin an, welches von den neu ausgebildeten Haitianischen Unihockeytrainern geleitet wird. Wir freuen uns jetzt schon, von diesem krönenden Abschluss zu berichten und ein paar Bilder senden zu können.